Lieferantenmanagement verbessern: Mit SRM die Performance steigern

Lieferantenmanagement verbessern ist eine Kernaufgabe des strategischen Einkaufs. Das Ziel dabei: Optimale Lieferperformance. SRM-Systeme schaffen hierfür die Voraussetzung. Aber halten sie auch, was sie versprechen?
Herzstück von SRM-Systemen ist die zentrale Lieferantendatenbank und ein sauberes, durchgängiges Stammdatenmanagement. Lieferantenportale steuern das Onboarding, übernehmen die Stammdatenpflege und automatisieren die Aktualisierung von Zulassungen, Zeugnissen, Nachweisen und Zertifikaten via Self-Service.

Potenziale erkennen

Lieferanten, die ihrer Pflicht nicht nachkommen, werden vom System erinnert, im Zweifel gesperrt und nach Aktualisierung wieder freigegeben. Dabei können Lieferanten auch ihre Qualitätskennzahlen über die Portallösungen abrufen und erhalten überdies Vorschläge, wie sie ihre Performance verbessern können.
Kurzum: Diese „simple“ Automatisierung entlastet nicht nur den strategischen Einkauf, sie führt in vielen Fällen schon zu einer deutlich erhöhten Lieferantenperformance.

Savings sichtbar machen

Die Arbeit mit einem SRM-System hat weitere Vorteile:

  • SRM-Tools wie z.B. von Jaggaer oder von Onventis ermöglichen einen weltweit einheitlichen Qualifizierungs- und Klassifizierungsprozess für Lieferanten.
  • Alle Dokumente und Informationen sind zentral verfügbar.
  • Individuelles Einkäuferwissen wird für alle zugänglich und lässt sich über Algorithmen auswerten.
  • Potenziale für Performance und mögliche Savings werden sichtbar.
  • Administrative Aufgaben in der Stammdatenpflege übernimmt der Lieferant.
  • Lieferantenbewertungen und Auswertungen lassen sich automatisieren.

Lieferanten überzeugen

Doch die digitale Lieferantenanbindung ist kein Selbstläufer. Viele Lieferanten hängen an der E-Mail-Routine. Da immer mehr Einkaufsabteilungen ihr Onboarding über eigene Portale steuern, passt für kleinere Lieferanten und solche mit geringen Volumina der Registrierungs- und Datenpflegeaufwand nicht immer zum Ergebnis. Auch für Spezialfälle wie den Sondermaschinenbau, wo es viele Einmalbedarfe gibt, sind Portallösungen oft zu unflexibel.
Wenn Sie Ihr Lieferantenmanagement verbessern wollen, helfen Tools, die über künstliche Intelligenz die Informations- und Belegflüsse im Hintergrund zuordnen und auswerten. Die Kommunikation zum Lieferanten läuft dann über (automatisierte) E-Mails bzw. Einmallinks und nicht zwangsläufig über den Portalzugang. Ideal ist, wenn der Lieferant selbst über die Tiefe der Integration bzw. den digitalen Zugang entscheiden kann. Denn entscheidend ist die Anbindungsquote.

360 Grad Sicht

Egal, mit welcher Technologie das SRM-Tool arbeitet:

  • Entscheidend ist, dass SRM nicht als Insellösung läuft und auf jeden Fall mit dem ERP verknüpft wird. Dabei kann das ERP durchaus das führende System bleiben.
  • Durch die Integration aller Teilsysteme erhält der Einkauf eine 360 Grad Sicht auf den Lieferantenstamm.
  • Für eine aussagekräftige Bewertung und Klassifizierung, aus der sich wirkungsvolle Maßnahmen zur Lieferantenentwicklung ableiten lassen, ist das die Voraussetzung!

Kernziel sollte sein, nicht nur das Risiko-, Lieferanten- und Vertragsmanagement über das SRM-Tool laufen zu lassen, sondern auch den Informations- und Belegfluss entlang des Beschaffungsprozesses im Rahmen eines ganzheitlichen eProcurement digital abzubilden.

Das brauchen strategische Einkäufer

Lieferantenmanagement verbessern – für das Lieferantenmanagement im strategischen Einkauf sind folgende SRM-Funktionen wichtig:

  • vordefinierte Kennzahlen,
  • hinterlegte, warengruppenspezifischen Auswertungen auf Basis von Standard-Materialgruppenschlüsseln wie eClass oder UNSPSC,
  • intuitive Übersichten über Veränderungen,
  • anpassbare Dashboards.

Wichtig auch: Überlegen Sie, welche Informationen/Daten Sie von Lieferanten abfragen (und welche nicht) und welche weiteren externen und internen Daten Sie für Ihre valide Lieferanten- und Risikobewertung brauchen. Zentral ist – wie für alle Auswertungen – eine gute Stammdatenqualität!