Online-Auktionen im Einkauf: In der Krise einfach sparen

Online-Auktionen im Einkauf verfügen über einen großen Hebel. Dadurch sparen Sie im Schnitt 18 Prozent Preis- und Prozesskosten: Allein die Einstandspreise sinken um durchschnittlich 10,8 Prozent. Höchste Zeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen! Denn in der Krise zählt schließlich jeder Euro.

Kaufen Sie zum Marktpreis ein?

Sie kennen das: Markt- und Lieferantenpreise im Mittelstand entwickeln sich besonders beim indirekten Spend über die Jahre schon mal auseinander. Wenn dies eingetreten ist, schaffen Online-Auktionen im Einkauf wieder Preistransparenz.

Wie Sie den Wettbewerb nutzen

Auktionen funktionieren besonders gut in preisfokussierten Märkten mit hohem Wettbewerb. Damit sich eine Verauktionierung lohnt, benötigen Sie eine Shortlist von drei (besser fünf) Angeboten. Zunächst wird aber natürlich ausgeschrieben.
eAuction-Tools sind Bestandteil vieler Voll-Suite-Lösungen. Oft können Sie damit Vergabeprozesse so einstellen, dass die Shortlist automatisch einer Auktion zugeführt wird.

Das ist wichtig

  1. Nicht alle Materialgruppen und Vergaben sind geeignet. Zum Beispiel dann nicht, wenn kaum Wettbewerb existiert oder wenn zu wenige Angebote vorliegen. Größere Volumina versprechen bessere Ergebnisse. Dann macht der kommerzielle Hebel die Teilnahme für Lieferanten interessanter.
  2. Das beste Angebot ist nicht unbedingt der beste Preis. Auch bei Online-Auktionen im Einkauf geht es immer um den besten Preis innerhalb der Vergabestrategie: Überlegen Sie sich im Vorfeld, welche Strategie die richtige ist! Solche Auktionen brauchen Vorbereitung und deshalb am besten einen Spezialisten, eine Spezialistin in Ihrem Einkaufsteam.
  3. Meist wird holländisch oder englisch verhandelt. Ob Sie mit einer dieser beiden Varianten oder einer Dritten arbeiten, muss für Bieter nachvollziehbar sein (Bestandteil des Auktionsvertrag).

Diese Auktionen gibt es

So laufen sie ab

Englische Auktion Das neue Gebot muss das insgesamt günstigste Gebot übertreffen. Als bestes Gebot gilt der niedrigste Preis unter allen eingegangenen Geboten.
Verdecktes Bieten Verdeckt bedeutet hier: Der Bieter erhält keine Informationen darüber, wie gut er mit seinem Gebot im Vergleich zu den Konkurrenzgeboten liegt.
Nur-Rang-Auktion Der Bieter muss sein jeweils bestes Gebot unterbieten. Er erhält dabei keine Informationen über das aktuell günstigste Konkurrenzgebot. Stattdessen sieht er nur seinen Rang im Verhältnis zu anderen Bietern.
TCO-Auktion Neben dem Artikelpreis werden weitere Kostenpositionen verauktioniert. Diese Positionen werden im Rahmen einer Total Cost of Ownership ermittelt. Das Auktionsergebnis errechnet sich über die TCO.
Holländische Auktion Eine Holländische Auktion beginnt mit einem Startpreis, der von allen Bietern bestätigt wird. Danach wird der Preis schrittweise erhöht: So lange, bis sich der erste Bieter bereit erklärt, zu diesem Preis zu liefern.

Weitere Tools, Tipps und Tricks, die Sie während der Corona-Krise zur Sicherung von Lieferfähigkeit und Liquidität nutzen können, finden Sie hier:  Krisenmanagement im Einkauf